Google goes Telefonmarketing-Fail.
26. März 2018
Wir alle kennen die nervigen Anrufe irgendwelcher angeblichen Branchenbuch-, IT- oder Anwaltsbüros, die angeblich unsere Daten checken, unseren Rechner von Schadsoftware befreien oder uns von einem überraschenden Geldregen aus Nigeria in Kenntnis setzen wollen.
Gern gesehen sind auch vorgebliche Gewinn-Benachrichtigungen (weshalb ich 2016 zunächst kein Wort glaubte, als mich eine Dame von National Geographic anrief und mir mitteilte, dass ich eine 6-tägige Trekkingtour durchs wilde Norwegen gewonnen habe. Nun: DAS stimmte und ich hatte eine unfassbar coole Zeit … aber ich schweife ab.)
Mich erreichen die nervigen Anrufe also trotz Eintrags in Robinsonliste & Co. mehrmals wöchentlich; ich lege dann meist entweder direkt auf oder bitte um Löschung meiner Nummer. Es ist also eine gewisse Routine eingekehrt. Mit den Augen rolle ich natürlich weiterhin, wann auch immer es passiert.
Gerade eben aber war ich Teilnehmerin des seltsamsten Telefonmarketing-Fails meines Lebens. Hier eine kurze Transkription.
Telefon: klingelt.
Ich: gehe ran.
Anruferin: „Hallo, hier ist Strunznelda Nervensäger* vom Google Partnerprogramm.“
Ich: „Ah, ok, seien Sie bitte so nett, meine Nummer direkt aus Ihrer Datenbank zu löschen. Ich habe kein Interesse und möchte nicht mehr angerufen werden.“
Sie: „Nein.“
Ich: „Wie bitte?“
Sie: „Isch werde disch jeden Tag anrufen, immer wieder.“
Ich: „Nein, das werden Sie lassen, weil ich nämlich die Nummer direkt blocken werde.“
Sie: „Ach, isch habe tausend Nummern. Isch rufe immer wieder an.“
Ich: „Na dann hoffe ich, dass dieses Gespräch gerade zu Fortbildungszwecken aufgezeichnet wird und Ihr Vorgesetzter das hört. Ciao.“
Was bitte war DAS? Wie dreist sind solche Leute?
Ich fand meine Reaktion zwar einigermaßen pfiffig, aber in meinem Kopf formt sich dennoch ein großes schimmelgrünes Fragezeichen.
(Wen es interessiert: Die Dortmunder Nummer lautete 0231-99959640. Im Web ist die Nummer bereits als Betrugsmasche bekannt, aber dieses Gespräch war dennoch besonders, äh … denkwürdig.)
*Name von der Redaktion geändert.
R.I.P., Stephen Hawking.
14. März 2018
Stephen Hawking ist gestorben. Heute, am 14. März 2018, ausgerechnet am Welt-Pi-Tag, der obendrein gleichzeitig Einsteins Geburtstag ist (irre, oder?). 76 Jahre alt wurde er – das sind 54 Jahre mehr, als ihm seine Ärzte noch zu leben gaben, die 1963 die degenerative Nervenerkrankung ALS diagnostizierten. In your face, ALS!
Über Hawkings Leben und Wirken muss man vermutlich nicht viel sagen. Er war ein öffentlicher Mensch und das meiste wissen wir alle – spätestens seit dem Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, der auf den Memoiren seiner ersten Ehefrau Jane Hawking „Die Liebe hat elf Dimensionen“ beruht. Auch sein eigenes Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ oder eines der Folgewerke dürfte wohl in vielen Bücherregalen der Welt stehen.
Stephen Hawkings Gedanken- und Forschungsgut ist bahnbrechend, er hat viele Wissenschaftler weltweit inspiriert und nicht nur diese: Auch für ALS-Erkrankte auf der ganzen Welt war er ein Leuchtfeuer an Durchhaltewillen. Zweifellos verliert die Welt mit ihm einen visionären Wissenschaftler – und eben auch noch ein bisschen mehr.
Nun stimme ich zwar null mit ihm überein, dass wir als Menschheit auf Biegen und Brechen ins All müssen (abgesehen von wenigen Sachen, die durchaus sinnvoll sind).
Es macht mich sogar ausgesprochen wütend, dass man lieber unzählige Milliarden in die Erschließung „himmlischer“ Rohstoff-Ausbeutungsstätten und die Erforschung potenzieller Alternativplanete steckt, auf die wir umziehen könnten, wenn wir unseren eigenen irgendwann kaputtgerockt haben, anstatt das Geld für rettende Maßnahmen hier unten zu verwenden. Das kriege ich im Kopf einfach nicht zusammen, und niemand wird mich vom Gegenteil überzeugen.
Aber ich verneige mich vor einem wundervollen, grenzenlosen Geist und vor einem unfassbar klugen, mutstrotzenden Mann mit funkelnden Ideen.
R.I.P., Mr Hawking.
Be there painlessness and joy wherever you’re going now.
Klolektüre.
14. Dezember 2017

Von Loriot bis Böll, von Epikur bis Albert Schweitzer, von wichtigen *äh* Lebensratgebern bis zur Ultramonk-Lektüre alles da: Willkommen in meiner kleinen Bibliklothek.
Ihr kennt das: Ihr müsst dringend auf die Toilette, es wird eine längere Sitzung als geplant daraus – und euch ist langweilig. Wo man früher ohne Umschweife in die Todes-, Partnersuche- und Sonderangebotsanzeigen der Tageszeitung von vorletzter Woche eintauchte oder die Qual der Wahl zwischen ausrangierten Asterix-Heften hatte, gähnt heute oft literaturverachtende Leere.
Und selbst wenn sich eine hochrangige, wenn auch miniaturformatige „Bibliklothek“ anbietet wie in meiner Gästetoilette, greift der Banause von heute doch lieber zum elektronischen Zeitverknapper im Hosentaschenformat: dem allgegenwärtigen, munter vor sich hinstrahlenden, menschenversklavenden Smartphone. Dann wird gefacebookt, getwittert und gewhatsappt, was das Zeug hält.*
Hat aber das oben genannte Verdauungsopfer vergessen, sein Smartphone mit auf die Toilette zu nehmen, und hat es obendrein das Pech, nicht auf meinem Gäste- und Kundenklo zu residieren … dann ist die Not groß. Jeder weiß, was dann passiert: Er (oder sie) greift zum nächstbesten Seifenspender, Putzmittel oder gar zur Handcremetube und liest verzweifelt, was dort eben zu lesen ist.
Bühne auf für helle Marketing-Köpfe – et voilà :
Naja, OK, es wäre saumäßig lustig. Ein Geniestreich, sozusagen. Leider ist das Bild jedoch ein Fake, erdacht von Spaßvögeln, die ich leider nicht ausfindig machen konnte. Geteilt wurde das Bild jedenfalls auf Twitter, und zurückverfolgt habe ich es bis zu Reddit. Dort verlor sich die Spur.
Liebe Marketingleute und Werber, bitte macht sowas doch mal in Echt. Die Welt braucht mehr befreit lachende Menschen auf den Klos! Das wäre auch vorteilhaft für die Volksverdauung.
*Es ist ja nicht so, dass ich selbst – und ich bin wahrlich eine Bücherwurmin vor dem Herrn! – davor gefeit wäre.Â
Toll ist es deswegen noch lange nicht.
Happy Bookmas!
11. Dezember 2017
Es gibt viele schöne Ideen mit Büchern, aber manche sind noch schöner. So wie dieser Lasst-die-Bäume-leben-ich-baue-meinen-eigenen-Weihnachtsbaum-aus-Büchern-Clou, den @twolitter heute auf Twitter postete. Okay, auch die Bücher waren mal Bäume, aber sie waren ja nunmal schon da und aus dem Regal muss man sie auch nicht rausräumen.
ICH finde das praktisch. Und wenn mein eigenes Bücherregal nicht 5 Meter lang und nur 1,50 Meter hoch wäre, würde ich die Idee vielleicht sogar klauen.
So, Baum fertig! pic.twitter.com/26NTfeUnaS
— Wörterwald (@twollitter) 10. Dezember 2017
Eine private Kinderbuch-Bibliothek. Wie wunderbar!
25. Oktober 2017
Dass meine Kolleginnen aus dem Netzwerk Texttreff die Besten sind, war mir schon immer klar. Dass sie auch die besten Ideen haben, ist da nur natürlich.
Aber manche Ideen sind noch zauberhafter als andere, und eine davon möchte ich heute vorstellen: die klitzekleine private Kinderbuch-„Bibliothek“ von Daniela Dreuth, ihres Zeichens Lektorin und Kinderbuch-Rezensentin aus Wipfratal im thüringischen Ilm-Kreis. (Ihr Unternehmen heißt übrigens nicht ohne Grund OptimumText – Daniela kann man wirklich die miesesten Texte und Bücher ins Lektorat geben, sie schleift daraus Diamanten. Und ihr Rezensions-Blog „Kinderohren“ ist eine echte Fundgrube für alle, die auf der Suche nach tollen Buchtipps für kleine und große Kinder sind.)
Daniela also erzählte heute auf facebook, ganz bescheiden, wie aus einem wetterfesten vor die Haustür gestellten Selbstbedienungs-Bücherschrank eine richtige kleine Mini-Kinderbibliothek wurde. Der Schrank, der den vielen Rezensionsexemplaren, die über Danielas Tisch gehen, ein sinnvolles Weiterleben bescheren sollte, platzte nämlich bald aus allen Nähten. Man sann nach Verbesserung und räumte schließlich der buchgewordenen Herzensangelegenheit ein Stück der separat zugänglichen Garage frei. Hier sind die dicken und dünnen Werke sicher vor Wettereinflüssen geschützt und dennoch jederzeit von außen erreichbar. Die Kinder der Umgebung können jederzeit (!) einfach einmarschieren, stöbern, schmökern und ihre Favoritenbücher auf Vertrauensbasis mitnehmen. Irgendwann bringen sie sie wieder und fertig. Das funktioniert ganz wunderbar und ich finde, diese Idee sollte Schule machen! Leider habe ich nicht die räumlichen Möglichkeiten, sonst hätte Starnberg längst eine neue kleine Bibliothek, in der ich all die ausgelesenen und vom Himmel gefallenen Bücher zur Verfügung stellen würde – nicht nur für Kinder, denn aus dem Kinderbuch-Alter sind meine beiden (18+16) endgültig raus.
Tolle Idee, Daniela – danke! <3Â Â
Absurde Suchbegriffe, Folge 2017.
11. Oktober 2017
Himmel, habe ich tatsächlich seit Mai nicht mehr gebloggt? Eine Schande ist das. Und ein Wunder beinahe, dass sich trotzdem noch hie und da ein Leser hierher verirrt. Seid also willkommen, Ihr tapferen Wanderer im Netz, Ins-Textzickenblog-Hineinstolperer, edle Reiter der Suchmaschinen!
Welche Begriffe Euch hierher geführt haben, verrät mir ein feines Tool namens Piwik, und das sagt für den Zeitraum seit der letzten Suchbegriffs-Verbloggung unter all den Sachen, die den Leuten offenbar immer wieder unter den Nägeln brennen (ich empfehle hierzu die Lektüre der vorhergehenden Einträge, die verstörenderweise zu einem hohen Prozentsatz mit haarigen Extremitäten einhergehen) Folgendes:
„Behaartes Ei“: Waaaahhhhh, die Bilder! DIE BILDER! Macht das weg!!! 😮
„Die besten Frei-Wild Zitate“: So, jetzt werde ich sauer. Keinesfalls möchte ich die Texte dieser grässlichen Band mit dem einmalig hier zitierten wunderschönen Spruch von Astrid Lindgren verquickt wissen! Ja geht’s noch?!
„Brille Comic“ & „Meisterwerk Brillen“: Also wer hier nicht an das absolut rundum fantastische Blog des Brillenfräuleins denkt, ist wirklich selbst schuld! <3
„Ich schäme mich dafür Sprüche“: Tatsächlich habe ich wegen dieses Suchbegriffs gefragt, für was in meinem Leben ich mich eigentlich so richtig rundum schäme. Und habe nicht soooo irrsinnig viel gefunden. Natürlich, dies und das und auch jenes, aber da war ich jung und doof (und verraten werde ich es hier garantiert nicht) … Insgesamt sollten wir vielleicht einfach versuchen, so zu leben, dass wir uns hintenraus nicht schämen müssen. Klingt einfach, ist es aber nicht so wirklich. 😉
„Wann mit Pumpen beim Plasmaspenden“: Also ich würde ja niemals ohne mindestens zwei Luftpumpen beim Plasmaspenden aufschlagen. und Ihr so?